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Was ist Psychiatrie?

Die Psychiatrie ist eine medizinische Fachdisziplin, die sich mit der Diagnostik und Behandlung von seelischen Störungen beschäftigt. Ein Psychiater hat Medizin studiert, kann Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeit attestieren. Die Behandlung seelischer Störungen ist nicht nur auf die sprechende Medizin begrenzt, sondern erfolgt unter Berücksichtigung körperlicher Erkrankungen und mit Hilfe sogenannter biologischer Behandlungsverfahren wie der Psychopharmakotherapie (einschließlich der regelmäßigen Kontrollen der Blutwerte und der EKG’s), der Lichttherapie, der Schlafphasenverlagerung oder der Elektrokrampftherapie (nicht ambulant).
Die psychotherapeutischen Gespräche folgen weniger einer bestimmten Therapieschule (Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologisch fundiert), sondern berücksichtigen die aktuelle Situation und Problematik des Patienten und sind vor allem unterstützend. Die Behandlung muss nicht bei der Krankenversicherung beantragt werden und ist auch nicht zeitlich begrenzt.

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie bedeutet „Behandlung der Seele“. Ein Psychotherapeut hat Psychologie oder Medizin studiert und im Anschluss eine Psychotherapieausbildung absolviert. Mit psychologischen Methoden – wie dem psychotherapeutischen Gespräch, kognitiven Methoden, Entspannungs- und achtsamkeitsbasierten Verfahren werden psychische Störungen mit Krankheitswert wie Depressionen, Ängste, Zwänge, psychosomatische Erkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen gezielt behandelt. Auch zur Bewältigung einer schweren körperlichen Erkrankung kann Psychotherapie sinnvoll sein. Die Behandlung findet Einzeln und/oder in der Gruppe statt und ist immer zeitlich begrenzt. Die Leistung muss bei der Krankenversicherung angezeigt bzw. beantragt werden. Es werden vier Verfahren anerkannt: Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Psychoanalyse und Systemische Therapie. Eine Psychotherapie ist zeitaufwendig und zuweilen anstrengend. Viele Patienten bekommen zwischen den Therapiesitzungen Hausaufgaben. Eine medikamentöse Behandlung gehört nicht zur Psychotherapie.

Was ist Verhaltenstherapie?

 

Die Verhaltenstherapie ist ein von den Krankenversicherungen zugelassenes, antragspflichtiges Behandlungsverfahren, das wissenschaftlich anerkannten Richtlinien folgt (sog. Richtlinienpsychotherapie). Die Therapieform geht davon aus, dass Menschen ihr Verhalten und Erleben im Laufe ihres Lebens durch Erfahrungen gelernt haben. Wenn diese erlernten „Muster“ sich jedoch als problematisch oder unangemessen erweisen und bei dem betreffenden Menschen und/oder seiner Umgebung Leiden verursachen, entsteht eine psychische Krankheit. Die Verhaltenstherapie geht strukturiert, transparent, problem- und zielorientiert vor. So werden nach der Problem- bzw. Verhaltensanalyse gemeinsam mit dem Patienten neue Verhaltens- und Erlebensmuster erarbeitet, die mit Hilfe verschiedener Methoden eingeübt werden. Der Patient hat dabei eine aktive Rolle, er weiß, warum etwas in der Therapie passiert und arbeitet mit Unterstützung, aber letztlich selbstständig an der Überwindung seiner Probleme.

Die Methodik der Verhaltenstherapie hat sich seit den 70iger Jahren immer weiter entwickelt. Heute spielen neben den typischen gedanken- und handlungsorientierten Interventionen zunehmend schematherapeutische sowie akzeptanz- und achtsamkeitsbasierte Verfahren eine Rolle.

 

Was ist Systemische Therapie?

 

"Die Gruppe" Stefan Bassir, bassir.de
"Die Gruppe" Stefan Bassir, bassir.de

Die Systemische Therapie stellt neben dem einzelnen Patienten auch die wichtigsten Bezugspersonen, zum Beispiel die Familie oder die Partnerschaft in den Fokus. Dabei werden insbesondere die sozialen Interaktionen berücksichtigt. Die psychische Erkrankung eines einzelnen Patienten wird damit als ein Symptom für eine Störung im Verhaltens- oder Kommunikationsmuster des Systems, in dem der Patient lebt, gesehen. Entsprechend versucht der Psychotherapeut, diese Störungen im System zu identifizieren und mit dem Patienten beziehungsweise dem System Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Was ich anbiete

Nach dem Studium der Psychologie und der Medizin habe ich als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie von der KV Mecklenburg-Vorpommern eine Zulassung als Psychiaterin und eine Zulassung als ärztliche Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie, Systemische Therapie) jeweils mit halbem Sitz erhalten.

In beiden Funktionen lege ich viel Wert auf eine sorgfältige Diagnostik. Dies schließt die Erhebung der oft langjährigen psychiatrischen Krankengeschichte (einschließlich der Medikamentenanamnese) sowie der somatischen Begleiterkrankungen mit ein. Für die bestmögliche und sichere Behandlung benötige ich immer aktuelle Blutbefunde (Diff. BB, Elektrolyte, Leber- und Nierenwerte, TSH basal), Entlassungsbriefe aus stationären Vorbehandlungen und wenn möglich ein aktuelles Ruhe-EKG. Diese diagnostische Phase nimmt oft mehrere Termine in Anspruch.

Da ich sowohl psychiatrisch, als auch psychotherapeutisch tätig werden darf, kann ich im Anschluss ganz individuell die bestmögliche Empfehlung für die erforderliche Behandlung geben. Dies kann eine Richtlinienpsychotherapie sein (Verhaltenstherapie, Systemische Therapie), eine psychotherapeutische Akutbehandlung, ein Entspannungsverfahren, eine Krisenintervention, eine fortlaufende psychiatrische Behandlung, die Verordnung einer medikamentösen Behandlung, einer häuslichen Krankenpflege, eine Krankschreibung oder auch eine Krankenhauseinweisung sein.

Der Weg in die Praxis

Im Rahmen der offenen Sprechstunde (dienstags von 9:00 – 11:30) können sich – nach Maßgabe freier Kapazitäten – auch neue Patienten vorstellen. In einem ersten Gespräch wird zunächst geklärt, welche Untersuchungen erforderlich sind. Für eine sorgfältige Diagnostik werden in der Regel mehrere Folgetermine vereinbart. Eine Richtlinienpsychotherapie kann ich nicht immer selbst durchführen. Ich versuche dann aber, bei der Suche nach einem freien Therapieplatz behilflich zu sein. Die weitere psychiatrische Behandlung kann ich in der Regel selbst durchführen.

Eine Überweisung vom Hausarzt ist nicht erforderlich.

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